Autophagie wann setzt sie ein

Autophagie: Wann setzt sie beim Fasten ein?

Die Autophagie, die Zellreparatur, ist wohl eines der faszinierendsten Dinge, wenn es um das Thema Fasten geht. Nicht umsonst gab es für die Entdeckung 2016 den Nobelpreis. Auch ist sie für viele der Hauptgrund zum Fasten. Trotzdem bleiben noch viele Fragen offen: Ab wann setzt die Autophagie ein? Welche Vorteile bringt sie genau und welche Fastenmethode ist am besten dafür geeignet? Die wichtigsten Antworten kurz zusammengefasst.

  1. Was bedeutet Autophagie?
  2. Ab wann kommt es zur Autophagie?
  3. Was hat das mit Fasten zu tun?
  4. Bei welchen Fastenarten kommt es zur Zellreinigung?
  5. Was sind die gesundheitlichen Vorteile vom Fasten?
  6. Fastencheck: Welcher Fastentyp bin ich?

Zunächst einmal: Was bedeutet Autophagie?

Das Wort kommt aus dem Altgriechischen und bedeutet so viel wie „sich selbst verzehren“. Soweit, so merkwürdig. Aber auch wenn es naheliegend scheint, hier gleich die Entwarnung: Das hat nichts mit Selbstkannibalismus zu tun.

Zumindest nicht so, wie es einem vielleicht als Erstes in den Sinn kommen mag. Vielmehr beschreibt der Begriff einen biologischen Prozess, der in nahezu jedem mehrzelligen Organismus stattfindet: Nämlich die Aktivierung der Selbstheilungskräfte durch Zellreparatur und -verjüngung. Das ist nichts weniger als ein kleines Naturwunder!

Dabei baut der Stoffwechsel schadhafte Zellenstrukturen im Körper ab und zerlegt sie in seine Bestandteile, um sie als Nährstoffe wiederzuverwenden. Daraufhin werden neue, gesunde Zellen gebildet. Es kommt also damit auch zu einer Verjüngung der Zellstruktur. Auf diesem Weg stärkt die Autophagie die Selbstheilungskräfte des Körpers und das Immunsystem. Damit ist sie als Schutzmechanismus gegenüber allen möglichen Krankheiten von ganz entscheidender Bedeutung.

Ab wann kommt es zur Autophagie?

Bei folgenden Faktoren gibt es Hinweise, dass sie eine Zellreinigung auslösen können:

  1. Kalorienrestriktion über einen längeren Zeitraum hinweg
  2. sirtuinaktivierende, sekundäre Pflanzenstoffe
  3. Regelmäßiger Kraft- und Ausdauersport
  4. Bestimmte Lebensmittel (z.B. Kaffee, aber nur wenn man ihn schwarz genießt)

Doch ist es nach derzeitigem Stand der Forschung umstritten, ob diese Faktoren allein ausreichen, um eine intensive Autophagie auszulösen. Aber es gibt einen Weg in die Autophagie, bei dem in der Wissenschaft großer Konsens darüber besteht, dass er funktioniert: Und zwar beim Fasten.

Was hat das mit Fasten zu tun?

Denn der Zellreinigungsprozess wird unter anderem dann angeregt, wenn ein konstant niedriger Insulinspiegel dem Körper signalisiert, dass er nicht ausreichend von außen mit Energie versorgt wird. Dann beginnt der Körper, auf eigene Energiereserven zurückzugreifen. Dabei werden zunächst die Glukosespeicher in Muskeln und Leber aufgezehrt. Sind diese aufgebraucht, greift der Körper auf die Energiereserven in den Fettzellen und schließlich auf schadhafte Zellstrukturen zurück. Die Autophagie setzt sich in Gang.

Damit die Autophagie überhaupt intensiviert einsetzt, ist es also nötig, über einen längeren Zeitraum auf energiereiche Nahrung zu verzichten. Gerade das Fasten geht über einen längeren Zeitraum mit einer starken Kalorienreduktion bis hin zu einem kompletten Verzicht einher. Daher gilt es als der sicherste Weg in die Autophagie.

Doch Achtung: Fasten ist nicht gleich Fasten. Hier gibt es unterschiedliche Formen und nicht bei allen setzt die Zellreinigung in gleichem Maße ein.

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Bei welchen Fastenarten kommt es zur Zellreinigung?

Ob Intervallfasten 16:8, intermittierendes Fasten 5:2 oder das traditionelle Heilfasten: Je nach Wahl der Fastenart können die Unterschiede in Bezug auf die Autophagie sehr groß sein.

1. Intervall-Fasten 16/8

Diese Fastenmethode, bei der man 16 Stunden auf Nahrung verzichtet und 8 Stunden normal isst, genießt derzeit die größte Popularität. So gilt sie als besonders alltagstauglich, und in Hinblick auf die Gewichtsreduktion, als effektiv. Allerdings wird insbesondere bei dieser Form aufgrund der unklaren Faktenlage kontrovers diskutiert, ob es beim Intervallfasten vermehrt zur Autophagie kommt.

Es gibt Vertreter — wie der renommierte Fastenexperte Prof. Dr. Andreas Michalsen—, die den Standpunkt einnehmen, dass die Autophagie bereits nach einem Nahrungsverzicht von 12–16 Stunden vermehrt einsetzt. Das Intervall-Fasten wird in der Regel langfristig oder sogar dauerhaft angewendet. So entsteht auf das Jahr gerechnet ein beachtlicher Zeitraum, in dem die Autophagie sich anhäuft. Allerdings gibt es auch ernstzunehmende Stimmen, die dem widersprechen. Sie interpretieren die wissenschaftliche Faktenlage so, dass die Autophagie erst nach etwa 72 Stunden vollständig abgeschlossen ist.

So besteht zwar beim Intervallfasten 16/8 die Wahrscheinlichkeit, verstärkt in den Zustand der Autophagie zu kommen und diese durch tägliche Anwendung zu kumulieren. Die Faktenlage ist hier jedoch nicht eindeutig. Damit ist diese Methode, trotz der vielen Vorteile für die Gesundheit, in Bezug auf die Autophagie womöglich nicht der Königsweg.

2. Intermittierendes Fasten 5/2

Ganz ähnlich sieht es bei dieser Methode aus. Denn beim intermittierenden Fasten wird an zwei Tagen in der Woche komplett auf Nahrung verzichtet. Oder mit 500 kcal pro Tag stark reduziert. An den anderen 5 Tagen der Woche isst man ganz normal. Auch diese Methode ist in der Regel auf Dauer angelegt. Dabei können die Tage direkt bei einander liegen oder voneinander getrennt sein. Dennoch wird auch hier die kritische Zeitmarke von 72 Stunden nicht erreicht, bei der die Autophagie mit höchster Wahrscheinlichkeit einsetzt.

3. Heilfasten

Ganz anderes sieht es hingegen beim Heilfasten aus. Hier findet eine maximale Kalorienzufuhr von 500 kcal täglich über einen Zeitraum von 3–21 Tagen hinweg statt. Damit erreicht das Heilfasten in Bezug auf die Autophagie die höchste Wahrscheinlichkeit.

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