Frauen, Hormone und Fasten: ist Fasten für Frauen gut?

FMD & Frauengesundheit: Wie zyklusgerechtes Fasten deine hormonelle Balance stärkt

Umfangreiche Forschungen zur weiblichen Physiologie zeigen: Die metabolischen und hormonellen Reaktionen auf das Fasten variieren je nach Phase des Menstruationszyklus. In der Follikelphase (frühe Zyklusphase) wird Fasten – einschließlich der Fasting Mimicking Diet (FMD) – von vielen Frauen häufig besser toleriert, während in der Lutealphase eine höhere Stress- und Symptomanfälligkeit möglich ist. Ziel ist deshalb ein zyklusbewusster, individueller Ansatz, der Hormonbalance und Wohlbefinden berücksichtigt.

Zyklusphasen und Fastenwirkungen

Follikelphase (Tag 1 bis ca. 10–12): Diese Phase beginnt mit der Menstruation. Östrogen steigt, Progesteron bleibt niedrig. Studien zeigen, dass Frauen in dieser Phase resilienter auf Fasten reagieren. Die metabolische Flexibilität ist erhöht, hormonelle Störungen sind seltener. FMD in dieser Phase kann Zellreinigung (Autophagie) und hormonelle Stabilität fördern.

Lutealphase (nach dem Eisprung bis zur Menstruation): Gekennzeichnet durch ansteigendes Progesteron zur Vorbereitung auf eine mögliche Schwangerschaft. Fasten kann hier Cortisol erhöhen, Leptin senken und Menstruationsunregelmäßigkeiten verstärken. Symptome wie Müdigkeit, Stimmungsschwankungen und metabolischer Stress treten vermehrt auf.

Hormoninteraktionen beim Fasten

Östrogen & Progesteron: Längeres oder ungünstig getimtes Fasten kann die HPO-Achse (hypothalamisch-hypophysär-ovarian) unterdrücken, was die Freisetzung von GnRH reduziert und somit Östrogen- und Progesteronspiegel senkt. Folge: Ovulationsstörungen oder Amenorrhö.

Leptin: Sinkt während des Fastens. Niedrige Leptinwerte hemmen die Ausschüttung von LH und FSH und fördern Menstruationsunregelmäßigkeiten insbesondere bei anhaltender Energieunterversorgung (z. B. durch häufiges oder ungünstig getimtes Fasten).

Androgene (z. B. Testosteron): Bei Frauen mit PCOS kann Fasten androgene Marker senken und die Zyklusregelmäßigkeit verbessern. Bei Frauen ohne PCOS ist die Wirkung milder, aber ebenfalls messbar.

Fasten, Bewegung und Stress

Fasten erhöht den Cortisolspiegel, vor allem bei intensiver Bewegung oder Fasten in hormonell sensiblen Phasen wie der Lutealphase. Erhöhtes Cortisol kann Hormonhaushalt und Zyklus belasten. Empfehlung: moderate Bewegung statt intensiver Workouts während FMD-Zyklen. Stressmanagement ist entscheidend für hormonelle Stabilität.

FMD: Empfehlungen für Frauen

  • Bei Zyklusstörungen, PCOS oder endokrinen Erkrankungen vorher ärztlichen Rat einholen.
  • Während der FMD: Zyklus, Energielevel und Stresssymptome beobachten und ggf. Anpassungen vornehmen.
  • Bewegung moderat halten, insbesondere bei zusätzlichem Stress oder in hormonell sensiblen Phasen.

Ein zyklusbewusster Umgang mit FMD kann helfen, individuelle Ziele zu unterstützen. Studien berichten im Kontext von FMD u. a. über Verbesserungen von Blutglukose, LDL-Cholesterin, viszeralem Fett und Entzündungsmarkern – Ergebnisse variieren individuell und sollten bei der medizinischen Beratung beachtet werden.

Quellenverzeichnis

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  2. Hooshiar SH, Yazdani A, et al. Does an alternate-day modified fasting diet improve premenstrual syndrome severity and quality of life in obese women? Frontiers in Nutrition. 2024; 10:1298831.
  3. Mishra A, et al. Fasting mimicking diet cycles versus a Mediterranean diet in overweight and obese individuals at risk for cardiovascular disease: comparative study. Nature Aging. 2023; article number s44324-023-00002-1.
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  5. Brandhorst S, et al. Fasting-mimicking diet causes hepatic and blood markers changes indicating reduced biological age and disease risk. Nature Communications. 2024; PMC article.
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  7. Micarelli A, et al. Chemosensory and cardiometabolic improvements after a 5-day fasting-mimicking diet in overweight/obese subjects. Scientific Reports. 2025.
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