In der traditionellen Heilkunde in Asien ist Kurkuma schon seit Jahrhunderten bekannt. Aber auch bei uns wird Kurkuma nun seit einiger Zeit als das Wundermittel schlechthin angepriesen. So soll das Gewürz gegen alle möglichen Beschwerden und sogar bei schwersten Erkrankungen helfen. Doch die Wirkung gilt in der Wissenschaft als hochumstritten. Ist Kurkuma also vielleicht gar kein Superfood?
Kurkuma: der goldene Alleskönner?
Was soll das gelbe Gewürz aus Asien nicht alles können? Es soll Hilfe bei Verdauungsbeschwerden bringen. Es soll entzündungshemmend und Cholesterin senkend sein. Zu reinerer Haut führen, Linderung bei Arthrose und Depressionen schaffen, Schutz vor Diabetes und Alzheimer bieten und sogar die Heilung von Krebs begünstigen. Zahlreiche Heilpraktiker schwören darauf und beziehen sich dabei auf die Jahrhunderte alte Traditionen in der asiatischen Medizin.
Die Wissenschaft sieht Kurkuma kritischer
So groß die Euphorie in der alternativen Medizin über Kurkuma ist, so verhalten ist die Reaktion aus der Wissenschaft. Der Hauptgrund für die große Zurückhaltung besteht vor allem darin, dass die Wirkung des Curcumin am Menschen bisher zu wenig erforscht ist. Zum einen ist das darauf zurückzuführen, dass viele Studien dazu nicht beendet oder gar zurückgezogen wurden, weil nicht abschließend geklärt werden konnte, wie die vermutete Wirkung zustande kommt. Zum anderen beziehen sich die meisten Studienergebnisse auf Tierversuche oder reine Laboruntersuchungen. Was damit noch lange kein Beweis für die Wirkung bei Menschen ist. Studien an Menschen wiesen hingegen häufig eine zu geringe Anzahl an Teilnehmern auf.
Kurkuma fehlen 2 entscheidende Eigenschaften um als Medizin zu funktionieren
Ein weiterer Grund für die Zurückhaltung sind die Eigenschaften des Curcumins selbst. Es ist nicht nur sehr empfindlich und fällt schnell auseinander, sondern es erfüllt vor allem nicht die Grundvoraussetzung, die jede Substanz mitbringen musss, um überhaupt eine medizinische Wirkung entfalten zu können: Es ist nicht wasserlöslich. Aus diesem Grund kann das Curcumin nur in minimalen, womöglich nicht wirkungsrelevanten, Mengen vom Darm aufgenommen werden und im Organismus verteilt werden.
Aber selbst bei den geringen Mengen, die vom Körper aufgenommen werden, besteht das Problem, dass diese unter Umständen schnell wieder von der Leber ausgeschieden werden.
Die wissenschaftlichen Studien zu Kurkuma sind noch im vollen Gange
Aus diesen Gründen lautete Peter Schnabels (Allergologe, TU München) Fazit im Jahr 2017 zur Wirkung von Curcumin gegen Krankheiten:
"Nicht eine einzige Arbeit bringt den Nachweis, dass es irgendwelche Wirkungen bei den vielen, vielen Erkrankungen gibt. Curcumin wird praktisch als Allheilmittel angepriesen, nicht nur gegen Krebs. Das stimmt schlicht und ergreifend nicht."
Inzwischen scheinen sich in der Forschung jedoch die Hinweise zu verdichten, die Kurkuma bei vielen Krankheiten eine positive Wirkung bescheinigen könnten. Bis dies jedoch mit wissenschaftlicher Sicherheit gesagt werden kann, sind noch viele Studien an Menschen nötig. Denn bisher stützen sich diese Vermutungen nur auf Laboruntersuchungen. Aus diesem Grund sind diese Erkenntnisse mit großer Vorsicht zu genießen.
Dennoch: Kurkuma nicht wirkungslos
Trotz dieser Kritikpunkte gilt Kurkuma auch aus wissenschaftlicher Sicht nicht als wirkungslos. So werden Kurkuma folgende Wirkungen auf den Körper zugeschrieben:
Hilft gegen Völlegefühl und Blähungen:
Die verdauungsfördernde Wirkung von Kurkuma gilt als wissenschaftlich belegt. So sollen einige der über 720 Inhaltstoffe die Leber dazu anregen, Gallensäure auszuschütten. Diese sorgt dafür, dass die über die Nahrung zugeführten Fette im Magen gebunden und damit leichter verdaulich werden. Außerdem lindert Kurkuma Völlegefühl und löst Blähungen.
Entzündungshemmende Wirkung:
Im Labor konnte eine leicht entzündungshemmende Wirkung nachgewiesen werden. Diese ist vermutlich darauf zurückzuführen, dass das Curcumin bestimmte Enzyme blockiert, die Entzündungsvorgänge im Körper begünstigen. Dadurch kann eine entzündungshemmende Wirkung bei Entzündungskrankheiten nicht ausgeschlossen werden.
Kurkuma begünstigt eine Normalisierung des Cholesterinspiegels
Eine Studie der National Natural Science Foundation of China kam zu dem Ergebnis, dass die Einnahme von Curcumin zu einer Normalisierung des Cholesterinspiegels beitragen kann. So haben Probanden innerhalb von sieben Tagen täglich 500 mg eingenommen, woraufhin diese gegenüber der Kontrollgruppe einen deutlich niedrigeren Cholesterinspiegel aufwiesen.
Kurkuma hat eine antioxidative Wirkung
Zum einen bringt Curcumin von sich aus schon eine antioxidative Wirkung mit sich, die verhindert, dass freie Radikale Zellen schädigen und den Alterungsprozess beschleunigen. Gleichzeitig unterstützt der Stoff die Wirkung körpereigener Antioxidantien. Dies sorgt dafür, dass freie Radikale besonders effektiv ausgebremst werden.
Eine krebshemmende Wirkung ist hingegen nicht hinreichend belegt!
Zwar zeigte Curcumin in Studien gewisse krebshemmende Effekte, indem es die Ablagerung diverser Proteinkomplexe im Gehirn unterbindet. Diesen wird außerdem eine Beteiligung bei der Entstehung von Alzheimer zugeschrieben. Daher stammt auch der Hype rund um Kurkuma als Allheilmittel. Allerdings sei an dieser Stelle betont, dass dies die Ergebnisse von Laboruntersuchungen sind und sich damit keine direkten Rückschlüsse auf die Wirkung bei Menschen ziehen lassen. Diese Nachweise müssen erst noch erbracht werden. Gerade bei derart ernsten Erkrankungen ist daher immer und unter allen Umständen eine fachärztliche Expertise einzuholen!
Unser Fazit: Kurkuma ist kein Allheilmittel aber dennoch nützlich zum Scheinfasten
Damit ist für uns klar: Kurkuma ist definitiv keine Wundermedizin. Auch ist sein Nährstoffgehalt nicht mit anderen, echten Superfoods wie zum Beispiel Grünkohl, Macadamia oder schwarze Bohnen vergleichbar. Dennoch verfügt es mit seiner verdauungsfördernden, antioxidativen und leicht entzündungshemmenden Wirkung über einige interessante Eigenschaften, die auch beim Scheinfasten nützlich sind. Deshalb findet das Gewürz auch seinen Platz in der ProLon 5-Days Box, wo es wie jede andere Zutat seine kleine, aber feine Aufgabe übernimmt und so die Mahlzeiten noch leichter bekömmlich und schmackhafter macht.
Rezept
Indisches Gemüsecurry mit Kurkuma
Zutaten:
- 150 g Basmatireis Natur
- 1 Brokkoli
- 1 Zwiebel
- 2 Knoblauchzehen
- daumengroßes Stück frischer Ingwer
- 2 Karotten
- 10 Cherrytomaten
- 1 Dose Kichererbsen
- 1 Dose Kokosmilch
- 200 ml Gemüsebrühe
- je 1 TL Garam Masala, Kurkuma, Salz, Pfeffer, Chili, Paprika
- Kokosöl
- Ahornsirup
Zubereitung:
- Den Basmatireis nach Packungsanleitung waschen und garen.
- Den Brokkoli in kleine Röschen zerteilen, waschen und in wenig gesalzenem Wasser leicht bissfest garen.
- Zwiebel, Knoblauch und Ingwer fein hacken und mit je ½ TL Garam Masala, Kurkuma, Chili, Paprika, Salz und Pfeffer in ein wenig Kokosfett anrösten.
- Die Karotten in kleine Würfel schneiden, Cherrytomaten vierteln und beides mit in die Pfanne geben und nochmals kurz anrösten.
- Mit Gemüsebrühe und Kokosmilch ablöschen.
- Das Ganze ca. 10 Minuten köcheln lassen und danach mit einem Pürierstab durchmixen. Mit Salz, Pfeffer und eventuell ein wenig Ahornsirup abschmecken. Es sollte eine sämige Konsistenz entstehen.
- Nun den gegarten Brokkoli untermischen.
- Die Kichererbsen abgießen, kurz abspülen und abtropfen lassen. In einer Pfanne erneut Kokosöl mit je ½ TL Garam Masala, Kurkuma, Chili, Paprika, Salz und Pfeffer und ein wenig Ahornsirup anrösten und die Kichererbsen in ca. 10 Minuten knusprig braten.
Den Reis mit der Brokkoli-Currysoße anrichten und die knusprigen Kichererbsen darüberstreuen.
Kurkuma hat auch in der ProLon 5-Days Box einen prominenten Platz
Unabhängig von der präzisen Einschätzung der medizinischen Eigenschaften sind wir große Fans von Kurkuma. Dass das keine Minderheiten-Meinung ist, zeigt unsere Umfrage in der FB-Gruppe "Scheinfasten mit ProLon". Gefragt nach den Lieblings-Superfoods ist hier Kurkuma (Stand 12.8.2020) auf Platz 1. Auch in der ProLon Box verleiht Kurkuma den Gemüseeintöpfen, die nötige Würze.