Leinsamen: Jeder kennt sie und doch werden sie noch immer häufig unterschätzt. Denn eigentlich gelten Leinsamen, mit ihren unzähligen Fähigkeiten für unseren Körper, längst als Superfood. Hier kommen nun 11 spannende Fakten, warum wir ab sofort jeden Tag Leinsamen essen sollten und was es beim Verzehr zu beachten gibt.
Leinsamen: das unterschätze Superfood aus der Region
Chiasamen aus Südamerika gelten derzeit als absolutes Superfood. Dabei gibt es schon längst ein bekanntes Lebensmittel, das hinsichtlich seiner Fähigkeiten für unseren Körper genauso gesund ist und noch dazu regional angebaut werden kann: Die vielseitig einsetzbaren Leinsamen. Sie unterstützen den Körper auf mehreren Ebenen.
- Leinsamen haben eine anregende Wirkung auf Magen und Darm. Nach dem Verzehr saugen sie sich mit Wasser voll und quellen dabei um das 4 – 8-fache Volumen auf. Diese Eigenschaft ist auf ihre speziellen Schleimzellen zurückzuführen. Das Aufquellen sorgt für eine langanhaltende Sättigungswirkung. Das ausgedehnte Volumen übt aber auch einen sanften Druck auf die Wand des Magens und des Darms aus. Das regt die Verdauung an.
- Die Ballaststoffe fördern eine gesunde Darmflora.
- Die aufgequollenen Schleimzellen der Leinsamen haben eine schützende Wirkung auf die Schleimhäute im Magen-Darm-Bereich. Dies hilft auch bei Verstopfung und Entzündungen.
- Die Quellstoffe binden Giftstoffe, die dann über den Darm ausgeschieden werden.
- In Leinsamen findet sich der höchste Anteil an Omega-3-Fettsäuren aller bekannten Pflanzen. Zusammen mit dem hohen Anteil an Ballaststoffen und Lignanen haben sie eine entzündungshemmende Wirkung auf den Körper.
- Der hohe Omega-3-Fettanteil fördert die Funktionsfähigkeit des Gehirns.
- Die in den Leinsamen enthaltenden Lignane schützen die Zellen als hochpotente Antioxidantien vor freien Radikalen. Außerdem enthalten sie die antioxidativen Vitamine B1, B2, B6 sowie E und Folsäure.
- Die Lignane sorgen für ein klareres Hautbild.
- Die Omega-3-Fettsäuren wirken sich positiv auf die Herzkreislaufgesundheit aus, da sie den Cholesterin-Spiegel und den Blutdruck stabilisieren.
- Der hohe Magnesium-Anteil in den Leinsamen stärkt Knochen, Muskeln und Nervensystem.
- Das Magnesium reduziert die Müdigkeit, schützt Nerven und Herz
Dinge, die man beim Verzehr von Leinsamen beachten sollte
Trotzdem können Leinsamen nicht bedenkenlos in großen Mengen verzehrt werden. Zum einen liegt das an der stark aufquellenden Wirkung und zum anderen an dem minimalen Anteil an Blausäure. Denn nimmt man viele Leinsamen ohne ausreichend Flüssigkeit zu sich, kann dies zu ernsthaften Verstopfungen bis hin zum Darm- und Speiseröhrenverschluss führen. Ganz besonders bei Personen mit verengter Speiseröhre, Schluckbeschwerden oder akuten Entzündungserkrankungen im Magen-Darm-Bereich ist Vorsicht geboten.
Wer allerdings 15 g pro Tag mit ausreichend Flüssigkeit (2 – 2,5 l täglich) zu sich nimmt, ist laut des Bundesamt für Risikobewertung (BfR) hinsichtlich des Blausäuregehalts, aber auch der Gefahr vor Verstopfung, auf der sicheren Seite. Bei Schwangeren, Stillenden und Kindern ist grundsätzlich von einem Verzehr abzuraten. Es ist nicht abschließend geklärt, wie sich Leinsamen auf die Gesundheit der Kinder auswirken. Außerdem können Leinsamen die Wirkung von Medikamenten beeinträchtigen. Daher sollte bei regelmäßiger Medikamenten-Einnahme ärztliche Rücksprache gehalten werden.
Rezept
Leinsamen-Karotten-Brötchen
Zutaten:
- 375 g Dinkelmehl Typ 630
- 125 g Dinkel-Vollkornmehl
- 50 g Leinsamen (geschrotet)
- 300 ml Wasser (lauwarm)
- 1 Karotte
- 1 Würfel frische Hefe
- 1 TL Rohrzucker
- 1 TL Salz
Zubereitung:
- Hefe zerbröseln und in das lauwarme Wasser geben.
- Mit den Fingern verrühren, bis sich die Hefe aufgelöst hat. Zucker dazugeben. Das Ganze 10 Minuten ruhen lassen.
- Währenddessen die Karotte schälen und raspeln.
- Karotten und alle trockenen Zutaten nach und nach zu den flüssigen Zutaten geben und alles zu einem Teig verarbeiten.
- Den Teig abdecken und über Nacht im Kühlschrank gehen lassen. Alternativ könnt ihr den Teig auch an einem warmen Ort für 30–60 Minuten gehen lassen, bis sich der Teig verdoppelt hat.
- Am nächsten Morgen den Backofen auf 200 °C Ober-/Unterhitze vorheizen und währenddessen aus dem Teig etwa 8–10 Brötchen formen. Oben etwas einritzen und bei Bedarf mit weiteren Saaten oder Kernen bestreuen.
- Für etwa 30 Minuten backen, bis die Brötchen knusprig sind.