Haferflocken gesund

Superfood oder nur Dickmacher? So gesund sind Haferflocken wirklich

Ob Smoothies, Paleo-Diät oder Low Carb…Was gab es nicht schon alles für Hypes um Ernährungstrends, die lange Zeit als äußerst gesund oder toll zum Abnehmen gefeiert wurden. Häufig stellten sie sich jedoch später entweder als absolute Kalorienbomben oder extrem ungesund heraus. Doch trifft das auch auf den Porridge zu? Schließlich werden derzeit auch Haferflocken überall als das perfekte Frühstück gefeiert? Daher die Frage: Sind Haferflocken gesund? Oder doch nur der nächste Trend, der sich später als Dickmacher entpuppt?

Haferflocken: Lange als Essen für Arme und Kranke verpönt

Obwohl der Hafer erst seit kurzem mit dem „wiederentdeckten“ Porridge einen neuen Ernährungstrend ausgelöst hat, ist er in Mitteleuropa schon seit über 50.000 Jahren eines der wichtigsten Grundnahrungsmittel. Allerdings galt er in Form von Haferschleim lange als unsexy. Als ein Nahrungsmittel, das man entweder zu sich nahm, wenn man krank war oder sich nichts Besseres leisten konnte.

Auch die eigentlich sehr beliebten Haferflocken wurden auf dem modernen Frühstückstisch mehr und mehr durch die vielen, verschiedenen Sorten von Cornflakes verdrängt. Doch jetzt sind sie wieder da und werden als wahre Alleskönner gefeiert. Denn sie sind nicht nur vielseitig einsetzbar und richtig gesund, sondern sollen auch beim Abnehmen und sogar beim Muskelaufbau helfen. Aber was ist mit den vielen Kohlenhydraten? Machen die nicht hungrig? Sind das nicht zu viele Kalorien?

Sind Haferflocken gesund? Definitiv ja!

Hier kommt gleich die Entwarnung: Haferflocken sind wirklich so gesund und gelten zurecht als Superfood. Und obwohl sie mit 350 Kilokalorien pro 100 Gramm sehr energiereich sind, können sie tatsächlich beim Abnehmen helfen. Wer noch dazu auf gesunde, kalorienarme Zutaten achtet, kann sein Porridge oder sein Müsli ohne Bedenken genießen und sich über die gesundheitsfördernde Wirkung freuen.

Denn Haferflocken sind besonders reich an Vitaminen, Mineralien, Antioxidantien, Proteinen, Ballaststoffen und komplexen Kohlenhydraten. Damit enthalten sie vieles von dem, was der Körper braucht, um optimal zu funktionieren. Damit ist die Frage: „Sind Haferflocken gesund?“ ganz klar mit ja zu beantworten. Denn:

1. Hafer fördert die Verdauung und hilft bei Magen-Darm-Beschwerden

Im Hafer sind viele unverdauliche Ballaststoffe enthalten, welche die Magenschleimhaut vor der Magensäure wie eine Schutzschicht abschirmen. Zusätzlich bildet sich insbesondere beim Aufkochen von Haferbrei eine Schleimschicht um die Haferflocken, die für die Magen- und Darmwände ebenfalls eine schützende Wirkung hat. Dadurch, dass die Haferflocken außerdem aufquellen, drücken diese gegen die Wände von Magen und Darm und regen so die Verdauung an. Damit helfen Haferflocken auch bei Verstopfung.

2. Hafer senkt sowohl den Blutzucker- als auch den Cholesterinspiegel

Verantwortlich hierfür ist der wasserlösliche Ballaststoff Beta-Glucane. Dieser verzögert insgesamt die Kohlenhydrataufnahme im Darm und sorgt dafür, dass die Energie der Kohlenhydrate in kleineren Mengen über einen längeren Zeitraum abgegeben werden. Dies hat zufolge, dass der Blutzuckerspiegel viel langsamer und schwächer ansteigt als z.B. bei kurzkettigen Kohlenhydraten wie Weizenmehl oder Haushaltszucker. Weshalb auch weniger Insulin ausgeschüttet werden muss, um den Zucker im Blut einzufangen. Zusätzlich wird auch die Insulinempfindlichkeit verbessert, was ebenfalls auf das Beta-Glucan zurückzuführen ist

Darüber hinaus bindet Beta-Glucan neben Wasser Gallensäuren, die später über den Darm ausgeschieden werden. Gallensäuren werden unter anderem für die Fettverdauung gebraucht. Um diese Gallensäuren zu produzieren, benötigt der Körper Cholesterin. Dadurch sinkt der Cholesterinspiegel im Blut. Außerdem verhindert oder zumindest verlangsamt das Beta-Glucane die Aufnahme von Cholesterin und Fett.

3. Hafer fördert die Herzkreislaufgesundheit

Ein stabiler Cholesterinspiegel wirkt sich langfristig positiv auf die Herzgesundheit aus, da er das Risiko einer Arteriosklerose vermindert. Nimmt man zu den in den Haferflocken vorhandenen Antioxidantien zusätzlich noch Vitamin C zu sich, wird dadurch eine LDL-Oxidation verhindert. Eine LDL-Oxidation kann Entzündungen in den Arterien hervorrufen, die die Blutgefäße verengen und das Gewebe beschädigen. Dadurch erhöht sich das Risiko für Arteriosklerose, Bluthochdruck, Schlaganfälle und Herzinfarkte.

Das günstige Verhältnis zwischen Natrium und Kalium im Hafer wirkt sich zusätzlich vorteilhaft auf den Blutdruck aus. Ebenso positiv wirken sich die im Hafer enthaltenen Avenanthramide aus. Diese sind Antioxidantien, welche die Produktion von Stickoxiden im Blut erhöhen, was ebenfalls den Blutdruck senkt. Darüber hinaus regulieren die Zytokine, die sich ebenfalls im Hafer befinden, das Zellwachstum. Diese beugen ebenfalls Arteriosklerose vor, indem sie Entzündungen in den Blutgefäßen verhindern.

4. Hafer hilft beim Regulieren des Gewichts

Der hohe Ballaststoff- und Proteingehalt sorgen für ein langanhaltendes Sättigungsgefühl, was durch den stabilen Blutzuckerspiegel zusätzlich unterstützt wird. Außerdem fördern die Proteine das Muskelwachstum und regen den Stoffwechsel an. Weiters verbessern die Ballaststoffe die Darmflora, indem sie die „guten“ Darmbakterien füttern, die dem Darm dabei helfen, Nähstoffe besser aufzunehmen, was neben dem stabilen Insulinspiegel ebenfalls Heißhungerattacken verringert.

5. Hafer ist gut für die Haut und Haare (Biotin)

In Hafer findet sich außerdem Biotin, auch bekannt als Vitamin B7 oder Vitamin H. Dieser Nährstoff ist nicht nur am Protein-, Kohlenhydrat- und Fettstoffwechsel beteiligt, sondern kann auch zu einem gesünderen Hautbild und glänzenden Haaren beitragen. Die Wirkung auf stabilere Nägel ist hingegen nicht abschließend bewiesen. (Erfahre hier, wie auch Fasten dein Hautbild verbessern kann)

6. Hafer schützt die Zellen vor Alterung

Haferflocken enthalten neben Avenanthramiden noch weitere wertvolle Spurenelemente und Nährstoffe, wie Vitamin B1, B2, B6, E und K und Mineralien Eisen, Kalium, Kalzium, Kupfer, Phosphor, Mangan, Magnesium, Selen und Zink. Dies sind essentielle Mikronährstoffe, die den Körper bei wichtigen Funktionen unterstützen. Außerdem sind Mangan, Zink, Kuper und geringe Mengen Selen, aus denen der Körper antioxidative Enzyme bildet, welche die Zellen vor freien Radikalen schützt und so vor Alterungsprozessen schützt. (Erfahre hier, wie du sonst noch dein biologisches Alter senken kannst)

Hafer ist äußerst vielfältig und in Form von Haferflocken einfach lecker

Nicht zuletzt sind insbesondere Haferflocken in unzähligen Varianten einsetzbar und einfach lecker. Somit kann wirklich jeder eine Variante für sich finden, die einem schmeckt. Egal, ob…

  • süß oder herzhaft,
  • als Kalt oder Warmgericht
  • vegan, vegetarisch oder sogar glutenfrei
  • als Frühstück, Zwischenmahlzeit oder Hauptgang
  • im Müsli, Porridge, Keksen, Kuchen oder gebackenem Brot
  • mit Kuh-, Soja- oder Mandelmilch
  • mit Gemüse oder Obst

Achtet man bei der Zusammensetzung auf hochwertige und gesunde Nahrungsmittel, ist der Fantasie kaum eine Grenze gesetzt. Da Haferflocken zudem schnell und lange satt machen, muss man sich über die Kalorien keine Sorgen machen und kann sie bedenkenlos genießen.

Zutaten:

  • 630 g Haferflocken
  • 240 g Sonnenblumenkerne
  • 125 ml Olivenöl
  • 150 g Ahornsirup
  • 60 g Sesamsamen
  • 240 g Mandeln

Zubereitung:

  1. Den Ofen auf 190° C Ober-/Unterhitze vorheizen.
  2. Die Haferflocken (am besten frisch geflockt) mit den Sonnenblumenkernen, dem Olivenöl und dem Ahornsirup in einer großen Fettpfanne oder auf einem Backblech gut vermischen.
  3. Nun die Sesamsamen darüberstreuen und im Backofen erhitzen bis die Körner gleichmäßig braun werden, dabei alle 5–10 Minuten wenden.
  4. Sind alle Zutaten leicht gebräunt, die Mandeln hinzufügen und so lange weiter erhitzen, bis alle Getreidekörner gleichmäßig goldbraun sind.
  5. Anschließend aus dem Ofen nehmen, vollkommen abkühlen lassen und in ein Bügelglas umfüllen. Dort hält es sich bei Raumtemperatur ca. 1 Monat lang.
  6. Das Müsli mit frisch geschroteten Leinsamen, Obst und Pflanzenmilch servieren.

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