Kundinnen und Kunden haben uns immer wieder begeistert berichtet, wie positiv sich das mehrtägige Fasten auf ihr Hautbild ausgewirkt hat. Die Firma L-Nutra hat nun eine Studie in Auftrag gegeben, um herauszufinden, ob sich diese anekdotischen Erfahrungsberichte auch wissenschaftlich untermauern lassen. Die sowohl subjektiv als auch objektiv ermittelten Ergebnisse einer aktuellen Blind-Studie, die im Journal of Clinical Medicine publiziert wurde, zeigen tatsächlich, dass mehrtägiges Fasten in drei Zyklen das Hautbild der Teilnehmerinnen anhand von zahlreichen Merkmalen signifikant verbessern konnte. Jetzt stellt sich uns die Frage, wie die Ergebnisse der Studie genau einzuschätzen sind und welchen praktischen Nutzen unsere Kundinnen und Kunden aus diesen Erkenntnissen für sich ziehen können.
Interview mit dem Dermatologen Dr. med. Hans-Ulrich Voigt zur aktuellen Hautstudie
Dazu haben wir den Dermatologen aus München, Dr. med. Hans-Ulrich Voigt, befragt, wie der direkte Zusammenhang aus mehrtägigem Fasten und verbessertem Hautbild aus fachärztlicher Sicht zu erklären ist und was dieser Effekt für die allgemeine Hautpflege bedeutet:
Bevor wir zum Thema Fasten und Hautbild kommen, erst einmal ganz allgemein gefragt: Welche Faktoren beeinflussen unser Hautbild?
Das Klima, die Hautpflege, die Ernährung, die Psyche, Allgemeinkrankheiten.
Wie genau läuft der komplexe Prozess der Hautalterung ab? Welche Faktoren begünstigen ihn, welche verlangsamen ihn?
Es gibt verschiedene Modelle zur Erklärung der Hautalterungsprozesse. Am meisten wird heute die Theorie der freien Radikale bevorzugt, die besagt, dass freie Radikale, wenn sie im Übermaß entstehen und von den Abwehrmechanismen des Körpers nicht ausreichend eliminiert werden können, Zellstrukturen, wie Membranen und Zellorganellen, angreifen und Stoffwechselprozesse stören, was zu vorzeitigen Zellschäden bis hin zum Zelltod führt. Daneben spielen wohl andere Faktoren eine Rolle, wie der Abfall der Hormone oder die Verkürzung der Telomere, die „Schutzkappen“ der DNA.
Folgende Faktoren begünstigen den Alterungsprozess der Haut: UV-Licht, Rauchen, Alkohol, Stress, Luftverschmutzung, konsumierende Erkrankungen.
Diese Faktoren hingegen verlangsamen den Alterungsprozess: gesunder Lebensstil, ausgeglichene Ernährung, keine Genussgifte, wenig Zucker, ausreichender, erholsamer Schlaf, regelmäßiger Sport, stabile soziale Beziehungen, nachweislich: regelmäßiges Fasten.
Inwieweit spielt die eigene Gesundheit für unser Hautbild eine Rolle?
Eine große Rolle, da sich gestörte Stoffwechselprozesse meist als erstes an der Haut zeigen. Diese unterliegt ja dem gleichen Zellstoffwechsel wie alle anderen Zellen.
Welche Faktoren gibt es, die nicht durch den eigenen Lebensstil und die Gesundheit beeinflusst werden?
Es gibt eine genetisch vorgegebene maximale Lebensdauer, die nicht verlängert, wohl aber verkürzt werden kann. Eine Verlängerung könnte allerdings in Zukunft durch Genmanipulation möglich werden.
Wie viel Sinn machen die zahlreichen Hautpflege- und Anti-Aging-Produkte wirklich? Sind das alles nur kurzfristige Symptombehandlungen oder bekämpfen sie auch die Ursachen?
Eine gute, typengerechte Hautpflege verbessert das Hautbild auf jeden Fall. Bei den Versprechungen bezüglich des Anti-Aging-Effektes von Pflegeprodukten ist Vorsicht angebracht. Nachgewiesene Effekte gibt es bislang von Vitamin-A-Säure und ihren Abkömmlingen und von den Vitaminen A, C, E.
Wie groß sind die individuellen Unterschiede bei der Hautpflege? (Stichwort Nährstoffmangel, unterschiedliche Hauttypen)
Die Pflege muss immer entsprechend dem individuellen Hauttyp gewählt werden. Eine fettige Haut braucht eine mattierend oder Feuchtigkeitscreme, eine trockene Altershaut eine reichhaltige (Fett-) Creme. Ein „Nährstoffmangel“ muss oral ausgeglichen werden.
Gerade Frauen betreiben häufig sehr viel Aufwand und scheuen keine Kosten, wenn es darum geht, das eigne Hautbild zu verbessern. Was macht wirklich Sinn und worauf sollte man lieber verzichten? Was ist sogar schädlich?
Vieles ist unsinnig. Die Kosmetikindustrie verwendet eine Vielzahl von Zusätzen, um die Haptik, die Geschmeidigkeit, das Aussehen, die Streichfähigkeit, die Haltbarkeit oder den Duft zu verbessern, auf die man eher verzichten sollte. Mikroplastik, Emulgatoren, Konservierungsmittel, Silikone und Duftstoffe sind Beispiele. Sinn machen gute, typengerechte Grundlagen mit physiologischen Fetten (z.B. Ceramide, keine Vaseline), Zusätze wie Vitamine, Aminosäuren, natürliche Moisturizer, wie Hyaluronsäure, Harnstoff oder Ektoin und einige andere.
Worauf lässt sich die positive Wirkung des mehrtägigen Fastens auf das Hautbild, die in der Hautstudie beschrieben wird, zurückzuführen? Oder anders gefragt: Welche biochemischen Prozesse, die durch das Fasten im Körper ausgelöst werden, spielen hierbei eine Rolle und was genau bewirken sie?
Offenbar werden physiologische „Abräum“-Prozesse (Autophagie) begünstigt, d.h. es werden vermehrt alte Zellen und Zellbestandteile entfernt, die beschädigt und nicht mehr voll funktionsfähig sind. Diese werden dann durch gesunde neue Strukturen ersetzt.
Wie nachhaltig ist die mehrtägige Fastenwirkung auf die Haut? Ist das nur von kurzer Dauer oder kann wiederholtes mehrtägiges Fasten sich langfristig positiv auf unser Hautbild auswirken?
Das Fasten muss regelmäßig wiederholt werden, um den positiven Effekt zu erhalten.
Wie wirkt sich Intervallfasten auf die Haut aus und was sind die Unterschiede zum mehrtägigen Fasten? Kurzfristig und langfristig
Beim Intervallfasten wechseln kurze Fastenzeiten (1-2) Tage mit Zeiten normaler Ernährung ab. Bessere Effekte hat ein 5-tägiges (Schein-) Fasten.
Ist mehrtägiges Fasten hinsichtlich der Wirkung auf unser Hautbild ein Game-Changer, der schon allein eine starke Wirkung entfaltet oder macht das nur im Zusammenspiel mit den üblichen Anwendungen wirklich Sinn?
Es ergänzt sinnvoll die Hautpflege und den gesunden Lebensstil, ersetzt diese aber nicht allein.
Gibt es beim mehrtägigen Fasten einen entscheidenden Vorteil gegenüber allen anderen Maßnahmen?
Der entscheidende Vorteil ist, dass die positiven gesundheitlichen Effekte dem gesamten Organismus zugutekommen und nicht nur der Haut. Sie sind nur an der Haut unmittelbar erkennbar.