Einfach nur essen, worauf man gerade Lust hat und sich dabei gesund ernähren? Das verspricht das Prinzip: „intuitiv essen lernen“. Intuitives Essen ist keine Diät, sondern ein laufender Lernprozess, immer besser zu verstehen, was der eigene Körper benötigt, um gesund und leistungsfähig zu sein. Doch wie erreicht man dieses Ziel, was sollte man dabei beachten und warum ist Scheinfasten der einfachste Weg dorthin?
- Intuitives Essen lernen: Vorteile und Vorgehen
- Warum wir überhaupt wieder intuitiv essen lernen müssen
- Verschiedene Möglichkeiten intuitiv essen zu lernen
- Der Turbo zum intuitiv essen lernen durch Heilfasten
- Intuitiv essen lernen mit Scheinfasten
Intuitives Essen lernen: Vorteile und Vorgehen
Die Vorteile der intuitiven Ernährung liegen klar auf der Hand: Man unterliegt keinen Ge- oder Verboten. Man muss lediglich auf den eigenen Körper hören und sich ständig hinterfragen:
- Habe ich jetzt gerade wirklich Hunger?
- Bin ich vielleicht schon jetzt satt?
- Welches Essen tut meinem Körper gut?
- Was braucht mein Körper jetzt gerade an Nährstoffen?
Allein das intuitive Beantworten dieser Fragen reicht aus, um sich gesund und maßvoll zu ernähren. Intuitiv essen lernen hat damit auch viel mit der reflektierten Wertschätzung des eigenen Körpers und dem gesundheitlichen Wohlbefinden zu tun.
Warum wir überhaupt wieder intuitiv essen lernen müssen
Was bei den einen ganz automatisch passiert, stellt sich für die anderen als ein unerklärliches Rätsel dar. Denn bei ihnen scheint der Körper ständig Hunger zu haben, dann auch noch auf ungesunde Sachen und davon viel zu viel.
Aber warum ist das so? Weil sich die moderne Gesellschaft von den natürlichen Grundbedürfnissen des menschlichen Körpers in den letzten 100 Jahren stark entfernt hat. Da er auf diese Veränderungen nicht ausgerichtet ist, kann es dazu kommen, dass er falsche Signale sendet. Damit intuitiv essen lernen überhaupt möglich wird, braucht es ein grundsätzliches Verständnis dafür, worin die Ursachen für falsche Signale zu finden sind.
1. Zu kurzer Wechsel zwischen Nahrungsaufnahme und Nahrungsentzug
In der modernen Gesellschaft steht uns buchstäblich rund um die Uhr Essen zur Verfügung. Die Folge daraus sind 3 feste Mahlzeiten und viele kleine Zwischenmahlzeiten pro Tag. Das Problem: auf dieses permanente Überangebot ist der menschliche Körper evolutionär nicht ausgerichtet. Das führt dazu, dass wir viel zu oft aus Lust am Naschen, aus Langeweile, Frust oder bloßer Verfügbarkeit essen. Diese Gewohnheiten können zu einer kognitiven Konditionierung führen, die nur schwer von einem echten Hungerbedürfnis zu unterscheiden ist.
2. Häufiger Hunger durch falsche Ernährung
Doch nicht nur die ständige Verfügbarkeit von Essen kann zu einem Problem werden, sondern auch die falsche Ernährung. Denn zum einen kann Essen mit zu viel einfachen Kohlenhydraten, wie Zucker und Weizenmehl, unseren Insulinspiegel in die Höhe jagen. Das führt zu Heißhunger. Aber auch mikronährstoffarmes Essen kann besonders am Abend starken Hunger hervorrufen. Daher gibt es tatsächlich Nahrungsmittel, mit denen wir uns buchstäblich hungrig essen können und damit unser intuitives Körpergefühl durcheinanderbringen.
3. Zu große Portionen durch falsche Ernährung
Das Sättigungsgefühl setzt ungefähr 20 Minuten nach Beginn der Nahrungsaufnahme ein. Essen wir in dieser Zeitspanne zu schnell und zu kalorienreich, kann es leicht passieren, dass wir zu viel zu uns nehmen. Das geschieht vor allem dann, wenn wir stark verarbeitete Nahrungsmittel zu uns nehmen. Diese sind häufig so konzipiert, dass das natürliche Sättigungsgefühl ausgeschaltet wird.
4. Leptinresistenz bei starkem Übergewicht
Stark Übergewichtige haben häufig das Problem, dass sich der Stoffwechsel verändert hat (Leptinresistenz). Dadurch ist das natürliche Sättigungsgefühl deutlich schwächer wahrnehmbar oder sogar komplett ausgeschaltet. Damit bleibt nur das Gefühl des übervollen Magens als Indikator der Sättigung, was bei energiedichten Lebensmitteln eine Überernährung darstellt.
5. Falsche Mythen und erlernte Regeln
Wir alle kennen diese Regeln noch aus unserer Kindheit:
- Es wird gegessen, was auf den Tisch kommt!
- Der Teller muss leergegessen werden!
Daher sind wir von Kind auf darauf konditioniert, immer den Teller leer zu essen. So haben wir nicht gelernt darauf zu achten, wann wir tatsächlich satt sind. Außerdem hinterfragen wir zu selten, wie gut das für unseren Körper ist, was wir gerade auf dem Teller haben.
6. Wir achten zu sehr darauf, wie wir uns während und nicht nach dem Essen fühlen
Viel zu häufig wählen wir unser Essen danach aus, wie gut es uns schmeckt oder wie leicht es zuzubereiten ist. Jedoch nicht, wie gut es uns direkt danach geht. Statt angenehm gesättigt und energiegeladen fühlen wir uns oft schlapp und vollgegessen.
7. Wir bewegen uns zu wenig, schlafen zu wenig oder haben zu viel Stress
Fakt ist: Wir sitzen zu viel. Zu wenig Bewegung reduziert jedoch nicht nur den Grundumsatz und die Muskelmasse, sondern kann außerdem ein gesundes Körperempfinden stören. Zudem erhöht Bewegungsmangel die Lust auf fett- und zuckerreiche Nahrung. Zu wenig Schlaf und zu viel Stress erhöhen dauerhaft den Cortisolspiegel. Das begünstigt Heißhungerattacken und Lust auf energiereiche Nahrung.
Verschiedene Möglichkeiten intuitiv essen zu lernen
Damit intuitiv essen lernen auch für dich funktioniert, musst du die genannten Ursachen aus deinem Alltag Stück für Stück ausschließen. Das gelingt dir, wenn du folgende Dinge beachtest und dabei als Ziel ein klares Körpergefühl im Fokus behältst:
1. Setze auf pflanzliche Vollwerkost
Um ein klares Hungergefühl zu entwickeln, solltest du auf stark verarbeitete Lebensmittel mit vielen Zusätzen verzichten. Stattdessen kannst du wieder mehr auf unverarbeitete Nahrungsmittel setzen. Optimalerweise vollwertige Kost auf pflanzlicher Basis. Eine gute Orientierung für leckeres und zugleich gesundes Essen bietet dir die mediterrane Ernährungsform.
2. Trinke viel Wasser
Mehr Wasser trinken: Meist reicht schon ein Glas Wasser, um einem leichten Hungergefühl zwischen den Mahlzeiten entgegenzuwirken. Oft signalisiert einem der Körper Hunger, obwohl man eigentlich Durst hat. Trinke für eine gesundes Hungerempfinden täglich mindestens 2,5 Liter.
3. Sei achtsam während dem Essen
Nimm dir Zeit für deine Mahlzeiten, esse langsam und konzentriere dich dabei bewusst auf das einsetzende Sättigungsgefühl. Nebenher arbeiten, fernsehen oder Handy sind dabei tabu.
4. Achte darauf, wie du dich nach dem Essen fühlst
Hat dir das Essen neue Energie verliehen oder fühlst du dich schlapp, müde und aufgebläht? Wie schnell kommt der nächste Hunger? („Echter Hunger“ kommt in der Regel erst nach 4–5 Stunden) Fehlen dir noch wichtige Nährstoffe, die dir Hunger signalisieren? Lerne daraus und richte deine Essenswahl gezielt darauf aus, dass du dich danach energiegeladen und lang gesättigt fühlst.
5. Finde deine innere Balance
Suche gezielt nach Freizeit-Aktivitäten, die dein körperliches und mentales Wohlbefinden nachhaltig steigern. Sei es Spazierengehen, Meditation, Joggen oder Yoga, aber auch soziale Kontakte, die dich emotional bereichern. Befindest du dich körperlich als auch mental im Gleichgewicht, fällt es dir intuitiv leichter, die Bedürfnisse deines Körpers zu erkennen. Aber auch Dinge, die deine innere Balance stören.
Der Turbo zum intuitiv essen lernen durch Heilfasten
Meist fällt es schwer, Gewohnheiten dauerhaft zu durchbrechen und die Signale des Körpers auf Anhieb richtig zu deuten. Daher kann es beim intuitiv essen lernen eine große Hilfe sein, erst einmal einen klaren Cut zu machen. Genau hier kann Heilfasten eine entscheidende Rolle spielen. Denn Heilfasten ermöglicht dir beim intuitiv essen lernen einen Neustart im Schnelldurchlauf:
- Heilfasten reißt dich für mehrere Tage erst einmal komplett aus deinem Ernährungsalltag heraus. Das macht es dir mental einfacher einen klaren Bruch mit deinen bisherigen Gewohnheiten zu vollziehen.
- Du lernst unnötige Zwischenmahlzeiten zu vermeiden.
- Heilfasten nimmt dich für mehrerer Tage bei der Auswahl der Lebensmittel an die Hand. Das gibt dir den nötigen Freiraum, deine bisherigen Ernährungsgewohnheiten zu hinterfragen und neu zu definieren.
- Heilfasten belohnt dich mit einem klaren Körpergefühl, das dir auch nach dem Fasten eine verbesserte Orientierung für die Bedürfnisse deiner Gesundheit gibt: Wann benötige ich wirklich was zu essen? Wie viel brauche ich tatsächlich um satt zu werden? Welche Nahrung tut mir gut? Auch das innere Gleichgewicht wird durch das vermehrte Ausschütten von Serotonin gestärkt.
- Deine Geschmacksnerven werden wieder sensibilisiert. Das kann dir dabei helfen, dich wieder mehr auf den natürlichen Geschmack unverarbeiteter Nahrungsmittel zu besinnen.
- Hast du nach längerer Zeit beim intuitiv essen lernen etwas die Orientierung verloren, bietet dir das Heilfasten einen optimalen Weg, um zu deiner gesunden Intuition wieder zurückzufinden.
Damit gibt dir das Heilfasten innerhalb weniger Tage eine ganze Reihe an wichtigen Hilfen an die Hand. Das kann dir intuitiv essen lernen erheblich vereinfachen und den inneren Prozess, der dafür nötig ist deutlich beschleunigen. Je häufiger du fastest, desto mehr festigt sich außerdem das intuitive Körperbewusstsein.
Intuitiv essen lernen mit Scheinfasten
Allerdings ist das traditionelle Heilfasten eher etwas für Fastenerfahrene. Ganz besonders dann, wenn man es nicht unter professioneller Aufsicht durchführen möchte, sondern zuhause im gewohnten Alltag. Wenn du es aber alltagstauglich, sicher und zugleich wissenschaftlich fundiert haben möchtest, bietet sich für dich das Konzept der Scheinfasten-Technologie an.
Der entscheidende Vorteil gegenüber der traditionellen Methode: Mit der Scheinfasten-Technologie ist feste Nahrung während dem Fasten erstmalig erlaubt und das auch noch mit einer deutlich höheren Kalorienmenge. Das macht das Fasten im Alltag einfacher durchzuhalten und sicherer. Die fastenähnliche Wirkung ist klinisch bestätigt. Ein weiterer Vorteil speziell für das intuitiv essen lernen ist, dass du mit drei festen Mahlzeiten täglich nicht aus dem gewohnten Essensrhythmus rausgerissen und dennoch intensiv mit den Bedürfnissen deines Körpers konfrontiert wirst. Doch das sind bei weitem nicht die einzigen Vorteile, die das Scheinfasten mit sich bringt.