Ob Goji-Beeren, Chiasamen oder Maca-Pulver… In den letzten Jahren hat sich mit dem Begriff Superfood ein neuer Trendmarkt rundum Lebensmittel und Nahrungsergänzungsmittel entwickelt, die als besonders gesund gelten oder sogar eine medikamentenähnliche Wirkung haben sollen. Die Wissenschaft sieht diesen Begriff dagegen äußerst kritisch. Warum das so ist und weshalb wir uns dennoch dazu entschieden haben, ihn für unsere Blogartikel, aber auch unseren Kalender zu verwenden, erklären wir in diesem Blogartikel.
Kritik an Superfood: Kein rechtlich geschützter Begriff
Der Begriff Superfood ist ursprünglich eine Marketing-Erfindung und wird daher aus wissenschaftlicher Sicht kritisch gesehen. Zu Recht! Denn dieser Begriff ist nicht geschützt und darf rein rechtlich gesehen für alles verwendet werden. Als Superfoods werden in der Werbesprache in der Regel Nahrungsmittel bezeichnet, die für die westliche Küche als exotisch gelten, häufig weite Lieferwege aus Südamerika, Asien oder Australien haben und bei uns zu überhöhten Preisen angeboten werden.
Kritik an Superfood: Lebensmittel dürfen nicht mit gesundheitsfördernder Wirkung angepriesen werden
Nicht selten handelt es sich um hochdosierte Extrakte, die als Nahrungsergänzungsmittel in Form von Kapseln oder Pulver angeboten werden und denen implizit oder sogar explizit eine medizinähnliche Wirkung zugesprochen wird. Allerdings ist es in den USA und der EU verboten, Lebensmittel mit medizinischer Wirkung zu bewerben, ohne dass es dafür einen wissenschaftlichen Beleg gibt.
Damit es rechtlich erlaubt ist, Wirkaussagen über Lebensmittel machen zu dürfen, braucht es Studien, die strenge Anforderungen erfüllen müssen und dementsprechend teuer sind. Wer beim Kauf solcher Nahrungsergänzungsmittel genauer hinsieht, kann daher oft feststellen, dass bei der Produktbeschreibung keinerlei Wirkaussagen getroffen werden und der vermeintliche gesundheitliche Nutzen unausgesprochen bleibt.
Kurkuma Kapseln als Beispiel für die missbräuchliche Verwendung des Begriffs Superfood
Bestes Beispiel sind hochdosierte Kurkuma-Kapseln. So geht im Internet der Mythos um, dass Kurkuma vor Krebserkrankungen schützen oder, in hochdosierter Form, sie sogar heilen kann. Ein weit verbreiteter Aberglaube, der nur auf halben Fakten beruht. Denn bisher wurden nur biochemische Reaktionen festgestellt, die Indizien dafür liefern, dass Kurkuma unter Umständen eine krebsheilende Wirkung haben könnte. Allerdings beruhen diese Ergebnisse auf reinen Laboruntersuchungen und nicht auf klinischen Studien an Menschen. Hinweise darauf, dass Kurkuma-Pulver, welches in einer natürlichen Dosis über die Ernährung aufgenommen wird, eine relevante krebsheilende Wirkung hat, konnten bisher noch nicht gefunden werden. Und trotzdem wird Kurkuma in diversen Foren und Blogs als das ultimative Heilmittel gegen Krebs und andere schwere Krankheiten angepriesen. (Hier erfährst du, bei welchen Beschwerden Kurkuma tatsächlich helfen kann)
Kritik an Superfoods: Nicht die Wirksamkeit, sondern der Glaube daran wird verkauft
Und genau hier gilt es zu differenzieren: Nahrungsergänzungsmittel wie Kurkuma-Kapseln werden nicht etwa verkauft, weil deren heilende Wirkung wissenschaftlich abschließend belegt ist. Sondern weil ausreichend viele Konsumenten an die Wirksamkeit glauben. Kurkuma-Kapseln sind kein Einzelphänomen, sondern ein Paradebeispiel für die missbräuchliche Verwendung des Begriffs Superfood, der inzwischen zu einem breiten Markt geworden ist.
Kritik an Superfood: Kein Medikamentenersatz
Dieser Umstand kann zu großen Missverständnissen führen, die vor allem für jene hochgefährlich werden können, die verzweifelt auf der Suche nach Heilmethoden sind und dabei seriöse Heilungsmöglichkeiten aufgrund falscher Versprechen nicht wahrnehmen und damit lebenswichtige Zeit verlieren. Darum sollte man sogenannte Superfoods auch niemals als eine Art Medizin verwenden, die man täglich einnimmt, um auf eigene Faust Krankheiten heilen zu wollen.
Superfoods als Inspirationshilfe für eine gesunde Ernährung
Vielmehr sollte man die durchaus beachtliche Liste an herausragend gesunden Nahrungsmitteln dafür verwenden, möglichst viele davon regelmäßig in den eigenen Speisplan aufzunehmen. Auf diese Weise kann man Superfoods als Basis für eine besonders nährstoffreiche und ausgewogene Ernährung nutzen, die man je nach Belieben erweitern kann.
Superfoods müssen nicht immer exotisch sein
Dafür braucht es auch keine exotischen Lebensmittel aus fernen Ländern. Es reicht oft schon ein Blick in die heimische Küche, um fündig zu werden: Z. B. Haferflocken, Mandeln, Oliven, Bohnen, Grünkohl, Sellerie oder Leinsamen, um nur ein paar zu nennen, sind alles wahre Nährstoffbomben, die unserem Körper so richtig guttun. Wichtig ist und bleibt aber immer eine breite Vielfalt an gesunden und nährstoffreichen Lebensmitteln zu sich zu nehmen, um sich auch wirklich ausgewogen zu ernähren. Das ist auch der Grund, weshalb wir uns, trotz der berichtigten Kritikpunkte an diesem Begriff, dazu entscheiden haben, das Wort Superfoods in unseren Blogartikeln zu verwenden.
Der Begriff Superfood soll ein neues Bewusstsein schaffen
Auch wollen wir damit ein Bewusstsein dafür schaffen, dass aufgenommene Nahrungsmittel, egal welcher Art, stets biochemische Reaktionen in unserem Körper hervorrufen, die ihm entweder Schaden zufügen oder eben die Gesundheit unterstützen. Wer sich nachhaltig gesund ernähren möchte, sollte über die möglichen positiven sowie negativen biochemischen Wirkungen Bescheid wissen, um selbstbestimmt darüber entscheiden zu können, was man seinem Körper „antun“ möchte und was nicht.
12 Superfoods finden sich auch in ProLon wieder
Anhand der 12 Superfoods, die wir in unseren Blogartikeln und unserem Kalender vorstellen, wollen wir zeigen, was im Körper passiert, wenn wir diese "supergesunden" Lebensmittel zu uns nehmen. Die Auswahl dieser Superfoods ist dabei nicht zufällig. Denn sie alle sind in der ProLon Scheinfasten-Diät enthalten und erfüllen eine ganz bestimmte Funktion, um den Körper trotz Essen in den Zustand des Fastens zu bringen, aber ihn mit wichtigen Nährstoffen zu versorgen. Dadurch wird das Scheinfasten, im Vergleich zum traditionellen Heilfasten, deutlich schonender und damit auch alltagstauglicher.